In Alfred Hitchcock´s Film “Gaslight” wackelte die Gasbeleuchtung, wenn der Täter etwas im Dachgeschoss tat, was er das Opfer gegenüber verleugnet. Mit falschen Behauptungen beabsichtigte er, dass seine Frau nach und nach ihre eigene Wahrnehmung und Wahrheit nicht mehr glaubt und „irre“ wurde, sodass er sie ungestört ausbeuten könnte. So soziopathisch, psychothriller-mässig geht es doch meist nicht in unseren Intimbeziehungen zu. Dennoch sind wir inzwischen zunehmend für jegliche Form der Abwertung und In-Frage-Stellung von Menschenwürde sensibilisiert, auch wenn sie in unseren Liebesbeziehungen -ob sie freundschaftlich, geschwisterlich oder romantisch sind- vorkommen. Heute wird das Wort Gaslighting benutzt, wenn ein Mensch die Realität seines Gegenübers so dominant verleugnet, dass nur noch seine Wahrheit übrigbleibt. Die „Ausbeutung“ heute ist subtiler als materiellen Gewinn. Die dominante Person versucht damit meist seine Wahrheit, seinen Selbstwert und seine Machtposition zu sichern. Da das Wort im Zuge der Anti-Diskriminierungsbewegung zunehmend salon-fähig geworden ist, wird es auch benutzt, wenn keine böse Absicht im Spiel ist, aber nichts-desto-trotz schädlich wirkende Kommunikation im Spiel ist. Die kollaborative Verbundenheit zwischen Partnern und das Vertrauen kann sogar dadurch zerstört werden.
Das Gegenteil von Missbrauch ist liebevoller artgerechte Umgang, der auf das Gedeihen von den Beteiligten ausgerichtet ist und es tatsächlich fördert. Wenn aber die Verunsicherung zuschlägt und die böse Gedanken Einzug nehmen, entgleist die nahrhafte und heilsame Liebe leicht. Tatsächlich ist - im eigenen Kopf oder anderen gegenüber - zu behaupten, dass du weißt, wie dein Opfer fühlt und denkt, was es erwartet, braucht, tut, möchte oder beabsichtigt eine Form von „Gaslighting“, Mobbing oder emotionalen Missbraucht. Wenn du ohne Korrekturgang bei der betroffenen Person deine Gedanken und Annahmen als Grundlage für dein Handeln nimmst, kannst du auch völlig unbeabsichtigt Schaden, die du nicht verantworten möchtest, anrichten.
Erkennst du dein inneres oder äußeres Fehlverhalten, kannst du in den Genuss von der gesunden Scham kommen! Die folgerichtige Reue, die im besten Fall daraus entsteht, schickt dich auf die Suche nach Denk- und Kommunikationsalternativen. Da bleibt nur die zwar mühselige aber mit ein Bisschen Beharrlichkeit und Unterstützung von deinem Opfer erfolgversprechende Änderung deiner schlechten Gewohnheit. Und schon heilt, genest und entfaltet sich die Liebe für alle Beteiligten!
Aber was machst du als Opfer vom Gaslighting oder dieser Form verstecktes emotionalen Missbrauch, wenn dein Gegenüber so in seinen Vorstellungen steckt, dass deine Wahrheit ihm nichts zählt? Achtung hier hilft Logik gar nicht! Ein einfacher Hinweis reicht: „o je, die Verbindung ist zwischen uns weg!“ Dann hast du zwei Möglichkeiten: Abstand – physisch, emotional, gedanklich – bis die Resonanz zwischen Euch wieder möglich ist oder aber Umschalten, indem du ihm in einem Gemütszustand katapultierst, in dem die Verbundenheit und Interesse an dir wieder da ist. Das kann ganz unvermittelt die Bemerkung „Ach der Sonnengang neulich mit dir war schön“ oder „weiß du noch, als wir so gelacht haben“. Wichtig ist das das gemeinsame Erlebnis sehr spezifisch, sinnlich und einvernehmlich verbunden war. Kann dein Gegenüber umschalten, kannst du ihn fragen, ob es wissen möchte, wie du dich tatsächlich fühlst, und was du denkst. Achtung, sobald du behauptest, dass das, was die andere Person behauptet, nicht stimmt, könnt Ihr leicht in einem Machtkampf der Rechthaberei und Ehre geraten. Sinn der Sache ist die Kommunikationsgewohnheiten bei Bedarf zu verändern indem auch du deine Gewohnheit, den Missbrauch hinzunehmen oder zu bekämpfen, umstellst.
Übrigens: Auch in der Natur ist Scheiße Dünger . . .
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